Spielzeit 2009

Das Theater Das Letzte Kleinod inszeniert eine Vorstellung über den Untergang der Dreimastbark „Johanne“. Das Schiff war im Jahre 1854 auf dem Weg von Bremerhaven nach Amerika, um die überwiegend hessischen Auswanderer in die Neue Welt zu bringen.  Vor Helgoland kam das Schiff in einen Sturm und strandete vor Spiekeroog.

Die Vorstellung „Untergang der Johanne“ wird im Mai 2009 am originalen Schauplatz, dem Strand der Insel Spiekeroog uraufgeführt. Anschließend wird das Stück an den Stränden von Bremerhaven und Cuxhaven gespielt. Das Stück entsteht aus mündlichen Überlieferungen und historischem Quellenmaterial. Die Öffentlichkeit nahm seinerzeit großen Anteil am Schicksal der Schiffbrüchigen. In Kirchenbüchern, Zeitungsartikeln und Gerichtsprotokollen finden sich zahlreiche Berichte über das Unglück. Darüber hinaus sammelte das Theater mündliche Überlieferungen auf Spiekeroog und in Hessen.

Mit sieben Schauspieler/innen wird die Inszenierung unter der Regie von Jens-Erwin Siemssen vier Wochen lang auf der Nordseeinsel Spiekeroog geprobt. Vor Ort macht sich das Ensemble mit den Umständen vertraut, die seinerzeit zum Untergang des Segelschiffes führten.

Die Landschaft hat einen besonderen Einfluss auf die Vorstellung: Das Licht und das Wetter schaffen stetig wechselnde Bilder. Die Brandung und der Wind bestimmen den Klang. Die Schauspieler arbeiten ohne Verstärkung, aus der Entfernung werden die Worte gerufen oder mit Trichtern übertragen. Die Texte und Dialoge werden in den originalen Dialekten sowie auf Plattdeutsch gesprochen. Die Zuschauer sitzen auf einer Tribüne am Strand. Bei kalten Wetterlagen sind Decken und Wärmflaschen erhältlich. Die Vorstellung findet bei jedem Wetter statt.

Die Uraufführung auf Spiekeroog findet in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Spiekeroog und mit freundlicher Unterstützung der Beluga Shipping GmbH statt.

Ensemble: Markus Achatz, Ludmilla Euler, Patrick Hellenbrand, Nikolas Knauf, Wiebke Steinhagen, Bodil Strutz, Birgit Wieger

Regie: Jens-Erwin Siemssen
Dramaturgie: Juliane Lenssen
Gestaltung: Elze van den Akker
Regieassistenz: Sabrina Meyer
Kostüm: Tanja Künzel
Technik: Hendrik Borowski, Frank Dohrmann, Dean Wright
Büro: Martina Krämer, Claudia Stollenwerk