Dokumentartheater über den Alltag in Afghanistan

Premiere, 13.10.2018

Hassans Vater wurde von den Taliban erpresst. Hakim weiß, wie man einen Raketenwerfer bedient. Azmi konnte wegen der Detonationen nicht schlafen. Drei Schicksale von zahlreichen Jugendlichen aus Afghanistan, die heute im Landkreis Cuxhaven leben. Die ehemaligen Soldaten Georg und Susanne waren bei Einsätzen der ISAF-Truppe in Afghanistan dabei. Noch heute, zehn Jahre nach dem Einsatz, meiden sie größere Menschenmengen und betreten Rasenflächen nur mit Vorsicht. Beide leiden bis heute unter Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), wie jeder fünfte unter den Rückkehrern.

Deutsche Soldaten und afghanische Geflüchtete berichteten für das Theaterprojekt von ihren persönlichen Erfahrungen in dem vom Krieg gebeutelten Land. Gemeinsam mit Laien und professionellen Schauspielen aus Deutschland und aus Afghanistan entstand aus den Geschichten ein Theatertext, der den brutalen Alltag in Afghanistan und die Begegnung beider Kulturen beschreibt.

Die Kriegserfahrungen wurden in Theaterbilder übersetzt. Wie fühlt es sich an, nachts ein abgelegenes Gehöft zu stürmen? Was passiert mit Dir, wenn mitten in der Menschenmenge eine Bombe explodiert? Wie geht man mit der allgegenwärtigen Angst um? Was bedeutet Heimweh, für die Geflüchteten hier und die Soldaten dort?

Die Studioproduktion wird im Güterschuppen des Theaters Das Letzte Kleinod im Bahnhof Geestenseth gespielt. Das Projekt schafft Verständnis für das Leben an einem hochgefährlichen Krisenort, der hierzulande als teilweise sicheres Land bezeichnet wird.

 

Mitwirkende:

Nora Backhaus, Nasir Formuli, Emrah Demir, Ahmad Reshad Hakim, Omid Daoud, Amir Khan Yadgari, Ali Sina Bakhtari, Oria Daoud

Buch und Regie:

Jens-Erwin Siemssen

 

Das Projekt wird gefördert vom Land Niedersachsen, Fonds Soziokultur, Landschaftsverband Stade und Landkreis Cuxhaven.

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