Kleinod trotzt Corona im Garten des Marschendichters

Im einsetzenden Frühling hat für das Theater Das Letzte Kleinod in Rechtenfleth die Saison begonnen. Die acht Ensemblemitglieder haben sich in Arbeitsquarantäne ins Allmers-Haus nach Rechtenfleth zurückgezogen, um mit Mitwirkenden aus der Ortschaft eine begehbare Inszenierung im Park von Hermann Allmers auf die Beine zu stellen. Am 20. Mai 2021 sollen sich die Pforten des Anwesens anlässlich des zweihundertsten Geburtstag des Marschendichters zum ersten Mal öffnen.

 

Den englischen Garten ließ Hermann Allmers nach seiner Italienreise anlegen, hinter dem Rechtenflether Deich konnte sich windgeschützt eine kuriose Gartenanlage mit Zypressen und Buchsbaumhecken in allerlei Formen entwickeln. Das Interesse von Allmers galt schon immer der Botanik. Im Marschenbuch und in den Römischen Schlendertagen beschrieb er die heimische und die fremdländische Fauna. Er hätte selber gerne tropische Botanik studiert, hat sich neben der Übernahme seines elterlichen Hofes dann aber der Dichtkunst verschrieben. Als Reisender, Künstler und Philanthrop ist Allmers zu seiner Zeit zu einer Berühmtheit geworden.

 

Jetzt ermöglicht der botanische Garten sogar eine Besonderheit im Corona-Geschehen. Nach der Corona-Notbremse dürfen botanische Gärten über einer Inzidenz von über 100 öffnen. Den geführten Rundweg des Theaters Das Letzte Kleinod durch den Garten steht damit nichts mehr im Wege. Die Gäste müssen allerdings einen negativen Schnelltest vorlegen, während des Besuchs eine Maske tragen und sich an das Abstandsgebot halten. Und auch das Innere des Allmers-Hauses ist vorerst tabu. Die geplanten Abendrundführungen mit Illumination können ebenfalls nur realisiert werden, wenn die Inzidenz im Landkreis Cuxhaven unter 100 liegt und keine Ausgangssperre verhängt wird.